Toranlagen sind komplexe Sicherheitssysteme, die strengen Vorschriften unterliegen. Besonders bei der Steuerung ohne Sicht und dem Einsatz von Lichtgittern und Lichtschranken müssen spezifische Anforderungen erfüllt werden, um die Sicherheit von Personen und Gütern zu gewährleisten.
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ToggleSicherheitsanforderungen für Toranlagen
Kraftbetätigte Toranlagen müssen mit technischen Schutzmaßnahmen wie Durchfahrtslichtschranken, Kraftbegrenzungseinrichtungen und berührungslos wirkenden Schutzeinrichtungen ausgestattet sein, um Unfälle zu vermeiden. Es gibt keinen Bestandsschutz für ältere Anlagen; sie müssen regelmäßig auf den aktuellen Stand der Technik gebracht werden. Toranlagen in Fluchtwegen unterliegen besonderen Anforderungen, darunter Funktionssicherheit, Vermeidung von Quetsch- und Scherstellen sowie Sicherung gegen unbeabsichtigtes Verlassen der Führungen. Regelmäßige Prüfungen und Wartungen sind erforderlich, um die Sicherheit und Funktionalität zu gewährleisten.
Typen von Toranlagen
Verschiedene Arten von Toranlagen erfüllen unterschiedliche Anforderungen in privaten und gewerblichen Bereichen. Schiebetore eignen sich ideal für breite Durchfahrten und bieten einen hohen Sicherheitsstandard. Drehflügeltore sind in klassischen und modernen Designs erhältlich, oft mit dekorativer Ornamentik. Sectionaltore öffnen sich senkrecht und sparen Platz vor und hinter dem Tor, was sie besonders für Industriegebäude geeignet macht. Für spezielle Anforderungen gibt es Schnelllauftore, die flexibel im Innen- und Außenbereich eingesetzt werden können, auch in Kühl- und Tiefkühlbereichen.
Vorschriften für Steuerung ohne Sicht
Bei der Steuerung von Toranlagen ohne Sicht gelten strenge Vorschriften gemäß DIN EN 12453:2014. Für elektrisch betriebene Tore mit Impulssteuerung oder automatischem Zulauf ist eine Durchfahrtslichtschranke zwingend erforderlich, wenn kein vollständig abgeschlossenes Betriebsgelände vorhanden ist. Öffentlich zugängliche Tore müssen zusätzlich zur Sicherheitskontaktleiste mit einer Lichtschranke ausgestattet sein. Sicherheitsleisten an der unteren Schließkante und Lichtschranken in 300 mm Höhe sind notwendig, um Personen und Gegenstände zu erkennen und das Tor bei Bedarf zu stoppen.
Lichtgitter vs. Lichtschranken
Berührungslos wirkende Schutzeinrichtungen unterscheiden sich in ihrer Funktionsweise und Anwendung. Lichtschranken verwenden einen einzelnen Lichtstrahl für kleinere Bereiche, während Lichtgitter aus mehreren parallelen Strahlen bestehen und größere Flächen abdecken können. Die Auflösung und Empfindlichkeit variieren: Lichtgitter erkennen ganze Körper, Lichtvorhänge hingegen einzelne Körperteile wie Finger oder Hände Einsatzgebiete reichen von der Fertigung über Logistik bis zur Robotik, wobei die Wahl zwischen Lichtgitter und Lichtschranke oft von Faktoren wie Sicherheitsabstand, Reichweite und Kosten abhängt.